PSD2: „Kauf auf Rechnung“ – jetzt erst recht

Am 14. September sollte der vorerst letzte Baustein der neuen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 in Kraft treten – und mit ihm gravierende Neuregelungen für das Bezahlen im Internet: die starke Kundenauthentifizierung. Nun gewährt die BaFin angesichts des nach wie vor erheblichen Anpassungs­bedarfs auf der Zahlungsempfängerseite – also zum Beispiel Onlinehändler –noch einen Aufschub für Kreditkartenzahlungen. Unabhängig davon steht in jedem Fall fest: Mit den neuen Regeln der PSD2 wird das Online-Shoppen für Verbraucher erstmal komplizierter. Der Rechnungskauf – und auch die Lastschrift – bleiben aber so unkompliziert wie bisher. Die Creditreform Boniversum GmbH zeigt auf, warum es sich für Händler jetzt mehr denn je empfiehlt, diese Zahlungsarten anzubieten.

Im Zuge der neuen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 soll das Bezahlen im Internet noch sicherer werden, aber für Verbraucher wird es komplizierter. Die starke Kundenauthen­tifizierung als Teil der neuen Richtlinie bedingt: Kunden müssen beim Bezahlen zwei von drei Faktoren aus den Kategorien Wissen (z.B. Passwort oder PIN), Besitz (z.B. Mobiltelefon oder Badge) und Eigenschaften (z.B. Fingerabdruck oder Stimme) vor­weisen. Die Vorga­ben der PSD2 richten sich nicht direkt an Onlinehändler, sondern an die Anbieter von Zahlungsdiensten wie beispielsweise Kredit­kartenunternehmen und Banken, aber auch sogenannte Wallet-Lösungen wie PayPal und AmazonPay.

Dennoch hat diese Neuerung auch Auswirkungen auf die Händler. „Gemäß einer Um­frage des Handelsforschungs­instituts EHI befürchten 82 Prozent der Online-Händler auf Grund der erhöhten Komplexität mehr Kaufabbrüche. Daher wird der Rechnungs­kauf künftig vermutlich noch beliebter werden. Denn wie handeln Kunden, wenn es kompliziert wird? Sie suchen sich Alternativen für weiterhin bequemes Bezahlen. Beim Rechnungskauf ist keine Zwei-Faktor-Authentifizierung erforderlich. Hier bleibt alles beim Alten“, erklärt Stephan Vila, Geschäftsführer der Creditreform Boniversum GmbH.

Vorteile „Kauf auf Rechnung“ für Verbraucher und Händler
Der Rechnungskauf ist für viele Verbraucher attraktiv, da die Bezahlung erst nach Warenerhalt erfolgt und somit wenig Risiken birgt. Zudem sind während des Kauf­vorgangs nur wenig Datenangaben erforderlich, was zusätzliche Sicherheit bedeutet und auch unter Datenschutzaspekten vorteilhaft ist. Auch bei Retouren hat der Rechnungs­kauf sich bewährt, denn er ermöglicht eine einfache Rückabwick­lung. Durch diese Vorteile werden Kaufbarrieren redu­ziert und das Vertrauen seitens der Ver­braucher wird gefördert. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Konvertierungsrate und letztlich den Umsatz des Händlers. Ein intelligentes und effizientes Risikomanage­ment schützt den Händler vor Forderungsausfällen.

„Der Kauf auf Rechnung hat auch in Zukunft die Chance, die umsatzstärkste Zahlungs­art im deutschen E-Commerce zu bleiben. Die starke Kundenauthentifizierung wird das Ver­braucher­verlangen nach Rechnungskauf eher stärken als schwächen. Aber auch diese Methode muss sich weiter­ent­wickeln. Dazu zählt zum Beispiel, den Ver­braucher vor Identitätsdiebstahl zu schützen oder ihm die Bezahlung der Rechnungen zu verein­fachen. Momentan ist das noch eher unkomfortabel. Alles in allem ist davon auszu­gehen, dass sich das Bezahlen im Internet in naher Zukunft nicht grundlegend ändern wird bzw. neue Bezahlverfahren und Anbieter auf den Markt strömen – denn wie schwierig es ist, in diesem Geschäft Fuß zu fassen, zeigt das Beispiel Paydirekt“, erklärt Stephan Vila.

Was Händler jetzt tun sollten
Händler sollten die verbleibende Zeit bis zum vollständigen Inkrafttreten der Neuerung nutzen, um zu prüfen, ob betroffene Zahlungsarten in ihrem Shop „PSD2-kompatibel“ sind und sich in jedem Fall mit dem Kauf auf Rechnung auseinandersetzen.

Boniversum ist am 11. und 12. September 2019 unter dem Motto #MyPassion4Data auf der dmexco in Köln vertreten (Halle 7 Stand C036) und berät Händler unter anderem in Bezug auf Rechnungskauf und dessen Absicherung.

Über Boniversum

Die Creditreform Boniversum GmbH (Boniversum) ist einer der führenden Anbieter von Bonitätsinformationen über Privatpersonen in Deutschland. Boniversum wurde 1997 gegründet und ist ein Unternehmen der Creditreform Gruppe. Das Unternehmen bietet Verbraucher­informationen und integrierte Risikomanagementlösungen für die kreditgebende Wirtschaft wie Versandhändler, Online-Shops, Touristikunternehmen, Banken, Versicherungen, Wohnungs­gesellschaften und viele mehr. Regelmäßig veröffentlicht Boniversum in Zusammenarbeit mit renommierten Partnern und Instituten umfangreiche Studien und Umfragen, um Trends frühzeitig vorherzusehen und Veränderungen im Verbraucher- bzw. Schuldnerverhalten oder in der Kreditaffinität sicher zu prognostizieren.

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