Die Macht der Daten: Selbstauskunft, Bonität & Co.

Als Wirtschaftsauskunftei dürfen wir – ebenso wie z. B. die Schufa – unter Beachtung gewisser Vorschriften Daten über Privatpersonen speichern. Dazu gehören Identifikationsdaten wie Name, aktuelle und frühere Anschriften, Geburtsdatum, Daten aus amtlich-öffentlichen Quellen (z. B. Gerichtsdaten) sowie Hinweise zum Zahlungsverhalten. Diese dienen Unternehmen, die mit uns einen Vertrag abgeschlossen haben, als Basis für die Bonitätsbewertung der jeweiligen Person. Von der Person selbst können die über sie gespeicherten Daten in Form einer Selbstauskunft jederzeit bei uns abgefragt werden.

Wozu speichern Auskunfteien diese Daten?

Ein gutes Beispiel ist die Digitalisierung des Handels. Beim Online-Kauf gibt es, anders als beim Kauf in einem Geschäft, normalerweise keinen persönlichen Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer. Wichtig ist, das Geschäft dennoch für beide Seiten abzusichern: So wie der Käufer seine Ware erhalten möchte, möchte der Verkäufer sein Geld bekommen. Aus diesem Grund überprüfen Händler im Rahmen des Online-Bestellprozesses die Bonität des Käufers bei einer oder mehreren Auskunfteien. Auf Basis des Ergebnisses entscheidet der Händler, ob er den Kunden beliefert und zu welchen Konditionen. Das passiert in der Regel auch beim Abschluss von Krediten, Versicherungen und ähnlichen Geschäftsabschlüssen. Hier liegt bei den Unternehmen ein berechtigtes Interesse vor, dass die Abfrage einer Auskunft bei uns ermöglicht. Der Prozess läuft im Hintergrund ab, sobald der Käufer den AGB des Unternehmens für den Kaufabschluss zugestimmt hat.

Transparenz und Datenhoheit

Es ist also wichtig, dass Sie als Verbraucher Ihre Daten im Blick behalten. Ein hohes Interesse bzgl. der bei Auskunfteien gespeicherten Daten scheint bereits zu bestehen. Eine im September 2022 von uns durchgeführte Verbraucherumfrage hat ergeben, dass es für knapp 90 Prozent der Verbraucher wichtig ist zu wissen, welche Daten über sie gespeichert sind. Unsere Aufgabe als Auskunftei ist es daher, Transparenz zu schaffen. So können Privatpersonen z. B. jederzeit kostenlos die über sie gespeicherten Daten bei uns abfragen. Diese erhalten sie in Form einer Selbstauskunft auf dem Postweg. Ein Viertel der befragten Verbraucher würde sogar mindestens einmal im Monat eine Selbstauskunft einholen, wenn es einen einfachen und komfortablen Weg gäbe.

Die Daten immer im Blick

Es ist schon gut, wenn man sich überhaupt mal eine Selbstauskunft bei Auskunfteien einholt. Besser ist es aber, seine Daten regelmäßig zu kontrollieren und im Blick zu behalten. So ist man jederzeit über Änderungen im Bilde und kann seine Daten auf Aktualität prüfen (z. B. Adressänderung bei Umzug). Noch praktischer wäre ein Service, der die Verbraucher aktiv informiert, sobald es Veränderungen bei den über sie gespeicherten Daten gibt. Ein Großteil der Verbraucher (81 Prozent) fände es laut unserer Umfrage gut, wenn es einen solchen Service geben würde.

Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch

Dieser Service würde auch dabei helfen Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch frühzeitig zu erkennen. In vielen Online-Shops braucht es nicht mehr als Name, Anschrift und E-Mailadresse, um Ware zu bestellen – oft sogar auf Rechnung. Für Betrüger ist es ein Leichtes, diese Daten über eine Person herauszufinden und missbräuchlich zu nutzen. Die Ware fangen sie dann einfach ab oder lassen sie an eine abweichende Lieferadresse schicken. Das kann für den betrogenen Verbraucher fatale Folgen haben, denn die Rechnung begleicht der Betrüger in der Regel nicht. So können möglicherweise Negativmerkmale über den ahnungslosen Verbraucher in die Datenbank einer Auskunftei gelangen und ihm zukünftige Geschäfte erschweren. Ein Benachrichtigungsservice, der Verbraucher darüber informiert, wenn Unternehmen Informationen über sie abfragen, würde Identitätsdiebstahl frühzeitig auffliegen lassen. Immerhin 80 Prozent der Verbraucher halten einen solchen Service laut unserer Umfrage für sinnvoll.

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