Verbraucherumfrage „Umgang mit persönlichen Daten im Internet“

In kaum einem anderen Land wird so viel über Datenschutz und Privatsphäre diskutiert wie in Deutschland. Viele Verbraucher sorgen sich um den Schutz und die Sicherheit ihrer persönlichen Daten beim Surfen oder Einkaufen im Internet. Gleichzeitig sind laut „ARD/ZDF-Onlinestudie 2017“ über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig im World Wide Web unterwegs. Und viele Millionen hinterlassen bereitwillig persönliche Daten sowohl bei Social-Media-Netzwerken wie Facebook, Instagram, WhatsApp und Co., aber auch bei diversen Online-Shops.

Boniversum hat in einer repräsentativen Online-Umfrage 1.045 Verbrauchern im Alter von 18 bis 70 Jahren nach ihrem Umgang mit persönlichen Daten im Internet befragt.

Besonders interessiert hat uns dabei die Frage, wie Verbraucher die Sicherheit ihrer Daten beim Online-Shopping einschätzen, da sie je nach Bezahlverfahren den Händlern sehr sensible Informationen wie Bankdaten anvertrauen müssen.

Die Kernergebnisse

Die meisten der befragten Verbraucher schätzen ihren Kenntnisstand in Sachen „Datenschutz“ eher gut ein (67 Prozent) und fühlen sich bei Transaktionen im Internet sicher – insbesondere beim Online-Banking (69 Prozent) gefolgt vom Online-Shopping (49 Prozent). Allerdings gibt mehr als ein Drittel der Online-Nutzer in Deutschland an, mindestens einmal Erfahrungen gemacht zu haben, bei denen persönliche Daten beim Online-Shopping bzw. bei Transaktionen im Internet missbraucht worden sind. Trotzdem ist immerhin fast ein Drittel der befragten Verbraucher bereit, gegen Rabatte und weitere Vorteile freiwillig Online-Shop-Händlern mehr persönliche Daten anzuvertrauen, als für den Kaufvorgang nötig wäre (27 %).

Beim Online-Shopping ist den Verbrauchern wenig überraschend die Sicherheit der Bezahlung am wichtigsten. Als besonders sicher werden „Bezahlsysteme“ wie PayPal und Sofortüberweisung.de sowie der Kauf auf Rechnung bewertet. Mit dem Angebot an Bezahlverfahren bei Online-Einkäufen sind die Befragten insgesamt zufrieden. Allerdings zeigt sich auch, dass sich die Verbraucher „wehren“, wenn ihnen kein ihren Vorstellungen passendes oder als unsicher eingestuftes Bezahlverfahren angeboten werden: Sie brechen den Einkauf resp. die Bestellung im Internet ab.

„Verbraucher empfinden den Kauf auf Rechnung nach wie vor als sichere Zahlart.“
„Verbraucher empfinden den Kauf auf Rechnung nach wie vor als sichere Zahlart. Sie ist nicht nur sehr bequem – der Verbraucher kann sich die Ware vor Bezahlung in Ruhe ansehen – sondern er kann dabei auch sparsam mit seinen Daten umgehen. Er braucht nicht mehr Daten anzugeben als beispielsweise in einem öffentlichen Telefonbuch zu finden sind. Weitere Vorteil: im Falle von Reklamationen und/oder Rücksendungen, muss der Verbraucher nicht warten bis das Geld wieder auf sein PayPal-, Kreditkarten-, oder Bankkonto zurücküberwiesen wird. Er zahlt die Ware ja erst, wenn er entschieden hat, dass er sie auch behält.“

Marion Lanaro, Mitglied der Geschäftsleitung bei Boniversum

Pressemitteilung lesen 

Ergebnisse im Überblick

Internetnutzung

Täglich

E-Mails lesen/versenden (81 %)
Soziale Netzwerke (71 %)
Nachrichten lesen (45 %)

Mehrmals pro Woche

Online-Banking (36 %)
Videos/Clips schauen (30 %)
Nachrichten lesen (28 %)

 

Hohes Sicherheitsgefühl der Verbraucher bei:

Online-Banking (69 %)
Online-Shopping (44 %)

Selbsteinschätzung Kenntnisstand in Sachen Datenschutz

Große Kenntnis: 28 %
Mittlere Kenntnis: 67 %
Geringe Kenntnis: 5 %

 

Welche Daten werden besonders vertraulich behandelt?

Bank- und Kontoverbindung (82 %)
Kreditkartendaten (81 %)
Telefonnummer (66 %)

Erfahrungen mit Missbrauch persönlicher Daten im Internet

Ja, ist schon passiert: 34 %
Nein, ist noch nicht passiert: 66 %

… nach Geschlecht

Männer: 39 %
Frauen: 28 %

… nach Alter

18 bis 39 Jahre: 39 %
40 und älter: 31 %

… nach Ausbildungsstand

Gering bis mittel: 30 %
Gehoben bis hoch: 37 %

Online-Shopping und Bezahlverfahren

Was ist dem Verbraucher beim Online-Shopping besonders wichtig?
Besonders wichtig sind den Verbrauchern beim Online-Einkauf die „Sicherheit der Bezahlung“. 94 Prozent der Verbraucher sind dieser Meinung – insbesondere bei Frauen und älteren Personengruppen steht dieser Punkt beim Shoppen im Vordergrund. Das Kriterium „Schnelligkeit der Lieferung“ wird insgesamt als weniger wichtig bewertet.

1. Sichere Bezahlung: 93 %
2. Preis-Leistungsverhältnis: 88 %
3. Einfache Bezahlung: 86 %

4. Einfacher Bestellvorgang: 84 %
5. Vielfältiges Angebot: 80 %
6. Schnelle Lieferung: 75 %

„Beste“, „meistgenutzte“ und „sicherste“ Bezahlverfahren aus Verbrauchersicht?
Die Verbraucher in Deutschland nutzen überwiegend zwei Bezahlverfahren, mit denen fast 80 Prozent aller Onlinekäufe bezahlt werden: „Bezahlsysteme“ wie PayPal und Sofortüberweisung.de und den „Kauf auf Rechnung“. Egal ob nach dem „meistgenutztem“, den „besten“ oder dem „sichersten“ Bezahlverfahren gefragt wird, die Reihenfolge bleibt jeweils gleich.

Kaufabbruch bei „nicht passendem“ Bezahlverfahren sehr häufig
Vier von fünf Verbrauchern brechen ihren Online-Einkauf ab, wenn ihnen die angebotenen Bezahlverfahren „nicht passen“. Besonders häufig kommt es zum Abbruch, wenn aus ihrer Sicht kein sicheres Zahlverfahren angeboten wird. Alles in allem sind die Befragten jedoch mit dem Angebot an Bezahlverfahren bei Online-Einkäufen oder bei sonstigen Transaktionen im Internet „zufrieden“ (68 %).

Haben Sie bereits einen Einkauf im Internet abgebrochen, weil Ihnen kein für Sie persönlich passendes Bezahlverfahren angeboten wurde?

Ja: 78 %
Nein: 22 %

War der Kaufabbruch auch darauf zurückzuführen, dass Sie die angebotenen Bezahlverfahren für nicht sicher gehalten haben?

Ja: 67 %
Nein: 33 %