Verbraucherumfrage „Privathandel, aber sicher?"

Der Privathandel, also der Handel von gebrauchten Waren über Plattformen wie eBay, Vinted & Co., liegt voll im Trend. Die Gründe dafür sind vielfältig, genauso wie die gehandelten Produkte.

Doch es zeigen sich auch Probleme und Vorbehalte beim Privathandel. Welche sind das? Und wie kann man diesen entgegenwirken? Wir haben die Verbraucher gefragt.

Privathandel: Nutzung und Nutzungshäufigkeit

Acht von zehn Verbrauchern (84 Prozent) haben schon mindestens ein Mal über eine Verkaufsplattform, wie z. B. ebay Kleinanzeigen, vinted oder Etsy eingekauft. 25 Prozent der Befragten zählen zu den "Viel-Käufern". Sie haben mehr als sechs Mal im letzten Halbjahr über Privat eingekauft.

Außerdem zeigt sich ein positiver Trend: 43 Prozent der Nutzer möchten zukünftig noch häufiger von Privat-zu-Privat kaufen bzw. verkaufen. Und rund ein Drittel der bisherigen Nicht-Nutzer möchte „bestimmt“ oder „wahrscheinlich“ demnächst den Privathandel nutzen.  

Anmerkung: Es waren Mehrfachnennungen möglich. 
Die Grafik zeigt den prozentualen Anteil in Relation zur Anzahl der Befragten.

Was macht den Privathandel so attraktiv?

Vor allem der Preisvorteil ist ein ausschlaggebendes Argument für den Privathandel. In Relation finden 27 Prozent der Verbraucher, dass der Privathandel günstiger ist. Neuware ist für viele Verbraucher schlichtweg zu teuer (18 Prozent anteilig). Darüber hinaus spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle: Viele Verbraucher sind der Meinung, dass der Privathandel Umwelt und Ressourcen schont (22 Prozent anteilig). 

Einige empfinden den Privathandel zudem als sympathisch (12 Prozent anteilig) oder vermuten, dass die Waren weniger Schadstoffe haben, da sie bereits gewaschen oder genutzt wurden (6 Prozent anteilig).

Was wird am häufigsten über Privathandelsplattformen gekauft?

52% 

Bekleidung
inkl. Schuhe

49% 

Unterhaltung
(Bücher, Spiele, Software etc.)

28% 

Möbel, Dekoration und
Haushalt

27% 

Freizeit und Hobby
(DIY, Blumen, Autozubehör etc.)

21% 

Produkte des
täglichen Bedarfs

14% 

Sonstige
(hier nicht genannt)

Anmerkung: Es waren Mehrfachnennungen möglich. 

Ein Einfallstor für Betrüger?

Mehr als jeder Vierte Verbraucher hat beim Privathandel schon einmal Betrug oder zumindest einen Betrugsversuch erlebt. Die häufigste Betrugsmasche trifft dabei die Käufer: Die bezahlte Ware wurde nicht geliefert (41 Prozent anteilig). Doch es geht auch anders herum. Bei anteilig 20 Prozent der Betrugsdelikte wurde den Verkäufern das Geld nicht überwiesen. Fast genau so oft war die Ware nicht im vereinbarten Zustand (19 Prozent anteilig). 

Grundsätzlich hat die Umfrage aber ergeben, dass die meisten Verbraucher ein eher positives Sicherheitsgefühl beim Geschäft mit anderen Privatpersonen haben (71 Prozent). Allerdings fühlen sich damit knapp 30 Prozent eher unsicher und haben Bedenken. 

Anmerkung: Es waren Mehrfachnennungen möglich. 
Die Grafik zeigt den prozentualen Anteil in Relation zur Anzahl der Befragten.

Wie kann der Privathandel (noch) sicherer werden?

Zwischen den am häufigsten erlebten Betrugsmaschen und den meist gewünschten Schutzvorkehrungen beim Privathandel lässt sich ein Zusammenhang erkennen. Die meisten Verbraucher nennen die Zahlung über eine sichere Plattform als sinnvolle Schutzmaßnahme (31 Prozent anteilig). Auch eine eindeutige Identifikation der Nutzer (24 Prozent anteilig) und eine Art "Gütesiegel" für Nutzer (17 Prozent anteilig) halten einige der Befragten für sinnvoll. 

Wenn sich der Privathandel (noch) sicherer gestalten lässt, werden die Nutzungszahlen wahrscheinlich weiter steigen. 


Diese Analyse basiert auf einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage von 1.009 Verbrauchern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Die Umfrage wurde in der 38. Kalenderwoche 2022 (20.09. bis 22.09.2022) durchgeführt.