Sharing Economy – mieten statt kaufen

Die Sharing Economy ist der Mehrheit der Verbraucher in Deutschland über 18 Jahre bekannt und hat in einigen Bereichen großes Nutzungspotenzial. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Verbraucherumfrage von Creditreform Boniversum. Deutlich wird auch, dass Verbraucher beim „mieten statt kaufen“ in Zahlungsschwierigkeiten kommen und Unternehmen bei der Ausweitung ihres Angebots oder bei Überlegungen zum Einstieg in diesen Markt, Vorkehrungen treffen müssen.

Die aktuelle Verbraucherumfrage von Creditreform Boniversum zeigt, dass der Begriff „Sharing Economy“ mit 57 Prozent „nur“ etwas mehr als der Hälfte der Verbraucher in Deutschland bekannt ist.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten geben jedoch an, dem Prinzip „mieten statt kaufen“ positiv gegenüber zu stehen, ohne es explizit mit dem Begriff „Sharing Economy“ zu verbinden. Jeder fünfte Verbraucher hat bereits Erfahrungen im „mieten statt kaufen“ (17 Prozent) oder will es zukünftig nutzen (48 Prozent).

Als erfahrene Nutzer können somit in Deutschland hochgerechnet rund 11,4 Millionen Verbraucher angesehen werden. Hauptsächlich Männer, im Alter zwischen 18-29 Jahren und 40-49 Jahren mit gehobenem Ausbildungsstatus, die entweder Schüler/Student sind oder einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen.
Weitere 33,4 Millionen Menschen in Deutschland gelten laut Umfrage als nutzungsbereit (48 Prozent). Hier gibt es keine klaren Tendenzen in Bezug auf das Geschlecht.
20 Prozent der potenziellen Nutzer kennen den Begriff „Sharing Economy“ und wollen „mieten statt kaufen“ zukünftig nutzen. Die Verteilung innerhalb der Altersgruppe 18-69 Jahren ist relativ gleichmäßig. Sie haben einen gehobenen Ausbildungsstatus und sind beruflich in Voll- oder Teilzeitbeschäftigung oder als Schüler/Student tätig.
28 Prozent der potenziellen Nutzer kennen den Begriff „Sharing Economy“ nicht, wollen „mieten statt kaufen“ aber zukünftig in Anspruch nehmen. Hauptsächlich handelt es sich um Frauen, im Alter von 40 Jahren und älter, als Hausfrau, arbeitslos oder in Teilzeittätigkeit.

Wohnen und Unterbringung spielen beim „mieten statt kaufen“ die größte Rolle
Die meisten Verbraucher, die das Prinzip „mieten statt kaufen“ bereits genutzt haben oder es in näherer Zukunft nutzen wollen, zeigen Präferenzen im Bereich Wohnen und Unterbringung (40 Prozent). Sie geben an, Räume, Garagen und Lagerräume lieber „mieten statt kaufen“ zu wollen. Hierbei beziehen sich die Antworten hauptsächlich auf anmietbare Immobilien in Bezug auf Ferienwohnungen (15 Prozent).

Den zweitwichtigsten Bereich für Verbraucher bilden Angebote zur Sicherung der individuellen Mobilität, wie PKW, Fahrräder oder E-Scooter mit 34 Prozent der Nennungen.

Mit deutlichem Abstand folgt der drittgrößte Bereich, Anmietung technischer Geräte (15 Prozent der Nennungen). Hierbei bevorzugen Verbraucher die Anmietung technischer Großgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Wärmepumpe, Gartengeräte, Werkzeug, gefolgt von technischen Kleingeräten wie Küchengeräten, Unterhaltungselektronik, Computer, Handys.

Freizeit, Kultur und sonstige Angebote spielen für Verbraucher im Rahmen der Sharing Economy nur eine untergeordnete Rolle (11 Prozent der Nennungen).

Vorteile der Sharing Economy überwiegen
Zudem wurden die Verbraucher befragt, welche Hauptvor- und Nachteile Sie im „mieten statt kaufen“ sehen. Generell ist festzustellen, dass die Vorteile überwiegen, da sich 66 Prozent der Antworten mit den Vorteilen und nur 34 Prozent der Antworten mit den Nachteilen der Sharing Economy befassen.

Als Hauptvorteile werden Kostenaspekte, also der Wegfall der Anschaffungskosten für gemietete Produkte oder Dienstleistungen (70 Prozent der Nennungen), Nachhaltigkeit durch Teilen und gemeinsame Nutzung (55 Prozent der Nennungen) und die Vermeidung des eigenen Aufwands durch Wartung und Lagerung (55 Prozent der Nennungen) genannt.

Steigende Miet- bzw. Nutzungskosten während der Anmietung sind aus Sicht der Befragten der Hauptnachteil (52 Prozent der Nennungen). Gefolgt von Befürchtungen, dass die gemieteten Produkte oder Dienstleistungen allgemeine oder spezielle Nutzungseinschränkungen aufweisen, also nicht der komplette Nutzen zur Verfügung steht (44 Prozent der Nennungen) sowie „zu lange Vertragslaufzeiten“ für gemietete Produkte oder Dienstleistungen (44 Prozent der Nennungen).

Bezahlsysteme und Kauf auf Rechnung am wichtigsten
Die meisten Befragten würden ihre Miet- bzw. Nutzungskosten am liebsten mit Bezahlsystemen (wie z.B. PayPal oder Sofortüberweisung.de) bezahlen, wenn bei der Anmietung diese Zahlungsart zur Auswahl stünde (54 Prozent aller Antworten). Fast genauso häufig wird die Bezahlung auf Rechnung (50 Prozent aller Antworten) genannt. Erst mit großem Abstand folgen die Zahlung per Kreditkarte (26 Prozent aller Antworten), das elektronische Lastschriftverfahren (21 Prozent aller Antworten), die Ratenzahlung (18 Prozent aller Antworten) sowie digitale Rechnungsanbieter (16 Prozent aller Antworten). Weitere Bezahlverfahren liegen bei unter 10 Prozent und spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Zahlungsschwierigkeiten auch bei geringeren Kosten
Nach dem Zahlungsverhalten gefragt, gibt jeder achte Nutzer, also rund 12 Prozent der Befragten an, in der Vergangenheit schon einmal Probleme bei der fristgerechten Begleichung der Mietkosten gehabt zu haben. Hochgerechnet sind dies rund 1,4 Millionen Verbraucher.

In 2022 lag der Anteil der Personen mit massiven Zahlungsschwierigkeiten laut SchuldnerAtlas „nur“ bei 8,5 Pozent was für Michael Goy-Yun, Geschäftsführer von Creditreform Boniversum GmbH, folgenden Schluss zulässt: „Mieten statt kaufen“ hat in Deutschland einen hohen Bekanntheitsgrad und wird immer wichtiger. Die Umfrageergebnisse belegen jedoch, dass es für Unternehmen in diesem Geschäftsbereich, auch bei vermeintlich niedrigen Mietsummen wichtig ist, sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern.“

Weitere Informationen und den Bericht zur Verbraucherumfrage finden Sie hier: 
SHARING ECONOMY - MIETEN STATT KAUFEN


Über Boniversum

Creditreform Boniversum GmbH (Boniversum) ist einer der führenden Anbieter von Bonitätsinformationen über Privatpersonen in Deutschland. Boniversum wurde 1997 gegründet und ist ein Unternehmen der Creditreform Gruppe. Das Unternehmen bietet Verbraucherinformationen und integrierte Risikomanagementlösungen für die kreditgebende Wirtschaft wie Versandhändler, Online-Shops, Touristikunternehmen, Banken, Versicherungen, Wohnungsgesellschaften und viele mehr. Regelmäßig veröffentlicht Boniversum in Zusammenarbeit mit renommierten Partnern und Instituten umfangreiche Studien und Umfragen, um Trends frühzeitig vorherzusehen und Veränderungen im Verbraucher- bzw. Schuldnerverhalten oder in der Kreditaffinität sicher zu prognostizieren.

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